Die Augen in mir ausbreiten

Unpassender konnte ein Newsletter nicht sein als mein letzter zum Thema „Freude“. Am Tag als ich ihn in die Welt entliess, begann die unsägliche Aggression Russlands gegen die Ukraine. Heute sitze ich hier und schreibe diesen Text, während in der Ukraine Städte ausgelöscht werden, Menschen ihr Leben, ihre Heimat, ihre Angehörigen verlieren. Überall auf der Welt gibt es Möglichkeiten, für die Menschen in der Ukraine, für die Millionen von Flüchtlingen zu spenden. Bitte tu es, wenn es dir finanziell möglich ist.

Die Fülle der Welt aufnehmen

Die Augen in mir ausbreiten und die ganze Fülle der Welt aufnehmen und annehmen. Ich lasse mich nicht beschränken oder einschränken. Die Augen ausbreiten, das bringt auch Einsicht, Innensicht, nach innen schauen. Was beschäftigt mich, was beseelt mich, was denke und fühle ich? Ich schaue nach innen, um einen klaren Blick nach aussen zu tragen. 

Mich berühren lassen

Ich lasse die Welt an mich heran, lasse ich mich berühren. Ich wage es, in die Breite und die Tiefe der Dinge zu schauen. Das Wort Einsicht beinhaltet ja die weit geöffneten Augen, die uns neue Erkenntnisse gewähren. Es fällt uns wie Schuppen von den Augen. Plötzlich wird alles klar wie Kristall, was davor noch trüb und verschwommen war.

Ein-Sicht

Alles, was die Augen aufnehmen, kann zu einem tiefen, inneren Eindruck werden, der uns lange begleitet. Wir tragen innere Bilder mit uns, zum Teil ein ganzes Leben lang, schöne und schlimme, eine ganze Bibliothek. Es braucht Mut, mit weit geöffneten Augen durchs Leben zu gehen. Das Leben ist ein Wagnis, sehen und erkennen sind es auch.

Liebevoller Blick

Ich versuche die Augen sanft auszubreiten und das Liebevolle im Blick zu bewahren, offen zu sein und nicht sofort eine Etikette aufzukleben. Die Dinge sind nicht positiv oder negativ, sie sind einfach. Es ist nicht einfach, sich von den Bewertungen zu lösen, die Dinge einfach wahrzunehmen und sie nicht zu kategorisieren. Wobei ich mich gerade frage, ob das Gehirn das überhaupt zulassen kann. Auf dem Weg vom Sehzentrum zu den höheren Zentren wird eingeordnet und benannt.

Im Atelier

Ein Thema in Helen Hieberts Jahresprogramm „the paper year“ war Sticken auf Papier. Ich habe mich in die geometrischen Figuren verliebt. 

Ein paar unwichtige Fragen

  • Was möchtest du noch erleben?

  • Welche Reisen unternehmen?

  • Was möchtest du sehen?

  • Wie gross ist dein Blickwinkel?

  • Welches ist das schönste Bild in deiner inneren Bildergalerie?

  • An welches Traumbild erinnerst du dich?

Wenn du möchtest, kannst du mir die Antworten per Mail schicken.

 

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